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1x01TheBeginning

The Beginning 
zu dt. Der Anfang


Starring:
Michelle Trachtenberg as Faith Rozen
Jeffrey Dean Morgan as Samuel Rozen
Hayden Christensen as Noah Grant
Drew Fuller as Ethan Grant
Chace Crawford as Gabriel Grant
Dakota Fanning as Diana Roland
AnnaLynne McCord as Michelle Essence


Ein Anfang, ein Neustart eine Veränderung. Wir müssen uns im Leben oft an Dinge anpassen die uns eigentlich gar nicht gefallen. Wir könnten uns mit Händen und Füßen dagegen wehren doch am Ende müssten wir uns in Akzeptanz üben. Ein Blick zum Anfang lässt uns nicht wissen wie es endet und wenn wir an Schicksal glauben hoffen wir dennoch es irgendwie beeinflussen zu können. Das unsere Kapitel bereits geschrieben wurden und jeder Anfang kostbar ist wird uns erst viel zu spät bewusst.

Sie beugt sich nach vorne und lies ihren warmen Atmen auf die kalte Glasscheibe treffen.  Belustigt  zeichnete sie ein Kreuz auf das Fenster und starrte in den tobenden Schneesturm außerhalb des Gebäudes. In der kleinen flachen Halle, gegenüber ihres Zimmers, brannte Licht und sie ahnte, dass es für manche wohl keine gute Nacht werden wird. Als die Tür knarrte und ein Mann mittleren Alters eintrat wandte sie sich vom Fenster ab und lächelte ihren Besucher an. „Es ist schön dich zu sehen Faith.“

Samuel ging auf seine Nichte zu und zog sie in eine feste Umarmung. Faith lies es über sich ergehen und gab sich Mühe keinen all zu gequälten Gesichtsausdruck zu machen. „Ich freu mich auch.“, murmelte sie und versuchte ehrlich zu klingen. „Du bist ganz schön groß geworden. Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen?“, fragte der ältere Mann halb lachend und musterte das junge Mädchen. Die 16-Jährige zuckte mit den Schultern und blickte zur Seite. „Wird schon einige Jahre her sein.“ „Ich hoffe sehr, dass es dir hier gefallen wird. Meine Schule ist eine der besten die du finden kannst.“, erklärte Samuel mit einem Anflug von Stolz in der Stimme und er breitete seine Arme im Raum aus. „Gefällt dir dein Zimmer?“ Faith nickte und strich sich ihre langen braunen Haare aus dem Gesicht und begutachtete die Räumlichkeiten. Es hatte sie zuvor noch nicht sonderlich interessiert wie es hier aussah.

Der Raum war vielleicht gute 15 Quadtratmeter groß, bot zwei Betten sowie zwei dazugehörende Schränke. Die Wände waren in einem hellen, grässlichen Gelbton gestrichen und das Laminat hatte sicherlich auch schon bessere Zeiten erlebt.  „Die Möbel sind Neu, nicht wahr?“, fragte sie spitz und ging auf ihr Bett zu. Das Andere war bereits bezogen und mit Modezeitschriften überdeckt, was darauf schließen lies, dass sie hier nicht allein wohnen würde. Sie seufzte als sie sich auf die Matratze fallen lies und beäugte noch einmal alles bis ins kleinste Detail. Ihr Onkel nickte und fuhr mit der Hand über den Schrank. „Wir haben Sie dieses Jahr alle ersetzt.“ „Merkt man.“, nuschelte Faith und legte sich zurück. Ihre Augen fixierten die Decke, die ebenso hässlich wie die Wand war.  Eine fast schon bedrückende Stille macht sich breit doch Faith hatte keinerlei Lust ein Gespräch mit Samuel zu führen. Wenn sie ehrlich war, kannte sie ihren Onkel kaum und hatte auch noch nie das Bedürfnis gehabt, den Bruder ihrer Mutter besser kennen lernen zu wollen.

Der Wind heulte furchtbar laut auf und wenn man einen Blick aus dem Fenster warf, schien es fast so als hätte man Papier davor geklebt um die Sicht zu verdecken. Der Schnee schien sekündlich dichter zu werden und langsam konnte man meinen, eine Todesstille wäre eingekehrt. Faith richtete sich auf und ihre Augen wanderten bedrückt von dem tobenden Schneesturm zu ihrem Onkel.

„Die Schüler sind alle noch in diesem Gebäude da draußen, oder?“, fragte sie und klang verunsichert. Samuel nickte und ging quer durch den kleinen Raum auf das einzige Fenster zu und blickte zur Cafeteria herab. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Schneesturm so schnell aufziehen würde. Ich hoffe er lässt bald nach, damit sie reinkommen können.“, Sam sprach mehr zu sich selbst als zu seiner Nichte und beobachtete eine Gestalt die man nur schwer ausmachen konnte auf dem Gelände. Sie rannte durch den Sturm auf das große Haupttor zu, welches der Ein- und Ausgang der Schule war.

„Womöglich wäre ein Durchgang von Gebäude zu Gebäude eine kluge Idee um solchen Situationen vorzubeugen.“, meinte Faith belehrend und stellte sich hinter ihren Onkel um ebenfalls nach draußen sehen zu können. „Lass uns etwas essen. Ich bin mir sicher du hast Hunger. In meiner Küche werde ich schon was finden.“, Sam grinste und schob seine Nichte vom Fenster weg in Richtung Tür. „Und die Schüler? Was ist wenn sie die ganze Nacht fest sitzen?“,  fragte Faith besorgt und blickte zu ihm auf. „Mach dir da mal keine Sorgen. Sie haben was zu Essen und eine Heizung. Vielleicht lässt der Sturm in wenigen Minuten ja auch schon nach.“

„Vielleicht ist es ja gleich vorbei!“, Ethan stand auf einem der Tische in der Cafeteria und hoffte auf die Aufmerksamkeit seiner aufgebrachten Mitschüler. „Und wenn nicht?“, schrie irgendjemand zurück und der braunhaarige Junge fuhr sich genervt durch die Haare. „Wartet doch erst Mal ab, bevor ihr mit dem Leben abschließt.“, rief jetzt Noah der mit einem Satz neben seinen Freund auf den Tisch sprang und ein beschwichtigendes Lächeln aufsetzte. „Das ist Noah! Schülersprecher Noah.“, kicherten einige Mädchen lauthals die in der Nähe des Tisches standen. „Wir werden schon nicht sterben, also reagiert euch bitte ab.“, erklärte Ethan immer noch genervt davon, das er scheinbar als Hausvorstand des Wohnheims nichts zu sagen hatte. „Hört auf den lieben Ethan.“, meinte Noah grinsend und legte einen Arm um die Schultern des 19-Jährigen und drückte ihn etwas runter. „Sonst fängt er noch an zu weinen.“, ergänzte er neckend und lies ihn wieder los.

Ein Lachen ging durch die Reihen und Ethan stieß Noah in die Seite. „Du hältst dich mal wieder für sehr witzig.“, knurrte er wütend und sprang vom Tisch herunter. „Eigentlich schon ja.“, antwortete Noah amüsiert und machte dann ebenfalls einen Sprung auf den Boden zurück. „Noah.“, ein kleines, zierliches Mädchen kam auf die beiden Jungen zu und ihre blonden Haare wippten seitlich hin und her. Es sah fast schon so aus als hätte sie das extra trainiert.

„Noah Grant.“, sie blieb nicht mal mit einem Meter abstand vor ihm stehen und lächelte zuckersüß zu ihm auf. „Diane was willst du?“, fragte er leicht genervt und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. „Ich dachte mir das wir vielleicht dieses Wochenende ausgehen könnten. Ein Eis essen.“, murmelte sie gespielt schüchtern und blinzelte unter ihren langen Wimpern hervor zu ihm auf. Noah verdrehte die Augen und seufzte dann. „Diane, noch mal. Ich habe wirklich kein Interesse an dir. Du solltest dir jemanden in deinem Alter suchen.“ Ethan, der nach wie vor neben Noah stand, hatte damit zu kämpfen nicht zu Lachen, als sein smarter Freund dem kleinen Mädchen eine Abfuhr erteilte. 

„Irgendwann wirst du es noch bereuen.“, erwiderte Diane wütend und verschwand wieder. Noah schüttelte unmissverständlich den Kopf und beäugte dann Ethan der immer noch versuchte ein Lachen zu unterdrücken. „Hör schon auf.“, meinte er knapp und kniff die Augen drohend zusammen. Ethan drehte sich weg und schnappte nach Luft dann drehte er sich grinsend wieder her. „Alles klar Casanova.“ „Ja schon klar, die „wie du mir so ich dir“ Tour. Jetzt sind wir für heute Quitt.“, antwortete Noah schlicht und sah sich um. „Hast du Gabriel gesehen?“, fragte er besorgt doch sein bester Freund zuckte ratlos mit den Schultern. „Dummer Idiot.“, murmelte Noah wütend und warf einen Blick zur Tür.

„Erzähl doch mal was du die letzten Monate so gemacht hast.“, Sam lächelte Faith neugierig an und stellte ihr einen Teller Nudeln vor die Nase. Die Jugendliche begutachtete das gekochte Werk ihres Onkels und stellte schon mal fest das wohl ein jedem nun der Hunger vergangen wäre. Doch sie wollte nicht unfreundlich sein und nahm deshalb, wenn auch ziemlich zögerlich, das Besteck zur Hand. „Nicht viel.“, erklärte sie knapp und warf die Haare nach hinten und nahm den ersten Bissen zu sich. Sie verzog leicht den Mund nickte aber dann. „Nicht Übel.“, log sie und legte die Gabel dann beiseite. „Ich war mal hier mal dort. Wie das halt mit Pflegefamilien so ist.“, erklärte sie abtuend und blickte zum Fenster. „Scheint so als würde das noch länger so gehen.“, meinte sie nachdenklich und fing an unsinniger Weise die Schneeflocken zu zählen die ans Fenster flogen und schmolzen.

Samuel’s Blick folgte dem seiner Nichte und im Stillen gab er ihr Recht. Das Wetter schien sich wirklich nicht beruhigen zu wollen. „So ein Mist auch.“, meinte er, lächelte jedoch was das junge Mädchen scheinbar etwas verwirrte. Sie kniff zumindest nachdenklich die Augen zusammen und legte die Stirn in Falten. „Mhm.“, gab sie dann von sich und blickte wieder auf das Essen. „Es schmeckt nicht, oder?“, Sam seufzte und lies die Schultern hängen. „Meine Kochkünste waren noch nie die Besten! Frag am besten Ethan, er hat sich immer beschwert.“ „Wer ist Ethan?“, Faith’s blaue Augen wanderten neugierig zu dem Gesicht ihres Onkels. „Oh – Natürlich.“, murmelte dieser und setzte sich auf den Stuhl gegenüber. „Ich vergaß es.“ „Was?“, sie blickte irritiert drein und schob den Teller mit Nudeln beiseite. „Irgendwie habe ich es bisher immer verpasst dir davon zu erzählen, dass ich einen Sohn habe.“ Überrascht riss das brünette Mädchen die Augen auf.

„Du hast einen Sohn?“, in ihrem Kopf ratterte es nach der richtigen Bezeichnung. „Ich hab einen Cousin von dem ich nichts wusste?“, fragte sie weiter und blickte den älteren Mann ungläubig an, dieser nickte stumm. „Wie alt ist er denn?“  „Er ist Neunzehn. Er geht aber noch hier zur Schule, die Faulheit hat er sicher nicht von mir geerbt.“, antwortete Sam schulterzuckend und griff nach der Wasserflasche, die zwischen denn beiden stand.

Während Samuel sich etwas einschenkte schwieg Faith und wieder war es still. Noch deutlicher als zuvor konnte man denn Wind von draußen hören der denn Schnee nur so herumwirbeln lies.  Faith versuchte selbst Gründe dafür zu finden, warum niemand ihr erzählte das ihr einziger Onkel einen Sohn hatte, der damit auch ihr einziger Cousin war. Denn so weit sie wusste hatte ihr Vater keinerlei Geschwister, sonst hätte sie diesen schon längst einen Besuch abgestattet.

Es klopfte an die Tür und Sam hatte sich ehe Faith reagieren konnte bereits vom Stuhl erhoben um aufzumachen. Die Tür war im nächsten Raum weshalb Sam verschwand und Faith allein zurück blieb. Sie hörte niemanden Reden, stattdessen fiel die Tür wieder zu. Da ihr Onkel nicht zurückkam, schloss sie darauf, dass er in den Gang getreten ist um unter vier Augen mit dem Besucher zu reden.
Faith stand auf und strich sich ihre Haare hinter die Ohren. Dann beschloss sie den Tisch abzuräumen und machte sich sogleich ans Werk. Es dauerte nicht lange ehe sie alles in die Küche gebracht hatte, jedoch kam Samuel nicht wieder zurück, was das Mädchen langsam nervös machte. Sie schlich vorsichtshalber zur Tür, als hätte sie Angst erwischt zu werden. Neben dem Holz blieb sie an der Wand stehen und lauschte in die Stille. Sie hörte niemanden, weshalb sie sich Sorgen machte und öffnete die Tür und stellte fest, dass der Gang tatsächlich leer war. Besorgt lief sie durch den Flur, an jemanden vorbei denn sie gar nicht zu bemerken schien. 


Blut sickerte in den schneeweißen Sand und daneben fiel der Körper eines Mannes in die Knie und dann lag er da. Man erkannte auf den ersten Blick, dass er nicht mehr lebte: an seinem Hals versickerte gerade der letzte Rest einer Blutfontäne. Man sah Füße die durch das Blut wanderten und dann denn Kopf des Toten anstießen. Er schien sich zu versichern das wirklich der letzte Rest Leben aus dem Körper gewichen war, der vor dem Unbekannten lag. Eine Hand strich über den blutverschmierten Hals und verschwand dann aus dem Bild. Schritte entfernten sich und die Leiche des Mannes wurde von Sekunde zu Sekunde von Schnee bedeckt.

Die Sonne bahnte sich ihren Weg am Horizont und lies diesen Morgen in einem wunderschönen rötlich Ton erstrahlen. Der Schnee der mindestens über einen Meter auf dem Boden lag glitzerte in einer herrlichen Pracht und lies sicher nichts böses erahnen. Faith blinzelte und zog die Vorhänge zur Seite. Am gestrigen Abend hatte sie ihren Onkel noch finden können, nun stand er unten im Hof und schaufelte kräftig die Schneemassen zur Seite.  Ihr Blick fiel auf einige Schüler die gerade das Wohnheim betraten, dessen Eingang sie von ihrem Zimmer aus gut sehen konnte.



Es klopfte an die Tür und ein Mädchen mit langen, dunkelblonden Haaren trat ein. Sie lächelte freundlich und ging auf das Bett zu. „Du bist Faith Rozen nicht wahr?“, fragte sie unverblümt und musterte Faith. Diese nickte und sah das recht große und schlanke Mädchen neugierig an. Sie hatte etwas von einem Topmodel und strahlte eine gewisse Anziehung aus die auch Faith nicht verborgen blieb. „Ich bin Michelle.“, stellte sie sich von selbst vor ehe die Brünette hatte Fragen können. „Deine Zimmergenossin.“, fügte sie grinsend hinzu und hielt ihr die Hand hin. Faith ergriff sie etwas zögerlich, sie hatte am Vorabend die vielen Modezeitschriften gesehen und hatte schon mit einer richtigen Tussi gerechnet, doch obwohl sie wie in ihrer Vorstellung groß, schlank und blond war schien sie recht freundlich zu sein.




Ein weiteres Mal klopfte es und Faith ging um die Tür zu öffnen. Vor ihr stand ein großer junger Mann der sie etwas mürrisch anblickte. „Faith?“, fragte er und die Angesprochene nickte. „Ich bin Ethan.“, er hielt ihr die Hand hin, was sicherlich nicht aus eigenem Willen geschah wie man ihm ansah. Als er seinen Namen nannte, wusste Faith das es sich wahrscheinlich nur um ihren Cousin handeln konnte. Sie bezweifelte stark das es noch mehr Ethan’s an dieser Schule gab die sich bei ihr vorstellen wollten. „Hmpf.“, gab sie von sich und blickte auf seine Hand, die immer noch ausgestreckt darauf wartete ergriffen zu werden. „Schön für dich.“, antwortete sie etwas kühl und blickte dann wieder zu ihm auf. Ethan zuckte mit den Schultern und nahm die Hand runter und verschränkte sogleich die Arme. „Ich soll dich rumführen.“, erklärte er und wartete darauf das sie das -  in seinen Augen, kleine Mädchen in Bewegung setzte und der Aufforderung nachkam.

Doch wieder blickte Faith ihn nur desinteressiert an und zuckte mit den Schultern. „Hättest du die Gnade?“, bereits gereizt wollte er sie mit einer Handbewegung dazu bringen ihm nachzukommen doch sie schien gar nicht daran zu denken. „Kein Interesse. Ich finde mich hier auch allein zurecht!“, antwortete sie hochmütig und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Michelle kicherte, sie hatte sich auf ihr Bett gesetzt und amüsiert zugesehen. „Ich mag dich.“, meinte sie grinsend und griff zu einem Buch das unter dem kleinen Nachtkästchen lag. „Ethan ist immer so extrem mies gelaunt. Zu dem macht er den Eindruck zu glauben er könnte sich alles leisten. Nur weil er der Sohn des Rektors ist. Ich bitte dich, schon zweimal durchgefallen und dann noch große Töne spucken. Der soll sich lieber mal klein machen!“, nuschelte die Blonde verärgert und schlug ihre Lektüre auf. 

„Bist du eigentlich mit ihnen verwandt?“, sie sah auf und legte den Kopf schief. „Ja, leider. Mein Onkel und mein Cousin. Wobei ich von letzterem nicht mal wusste das er existiert.“, antwortete sie knapp und emotionslos, sie warf sich mit einem Satz auf ihr Bett und blickte auf ihre Tasche die noch immer verschlossen seit ihrer Ankunft auf dem Boden stand.  „Wie das?“, Neugierde legte sich in Michelles Blick und sie klappte das Buch wieder zu. „Keine Ahnung. Ich hab mit meiner Verwandtschaft nie viel zu tun gehabt. Meinen Onkel hab ich vielleicht vier oder fünf Mal in meinem Leben gesehen. Das ich hier bin, hat seine Gründe aber nicht weil ich mich gut mit ihm verstehe. Das er mir nichts von seinem Sohn erzählt hat, ist auch so eines der Dinge warum ich ihn mehr als Fremden betrachte.“, Faith zuckte mit den Schultern. „Wenn du möchtest führe ich dich später rum.“, antwortete Michelle freundlich und hakte wahrscheinlich der Höflichkeitshalber nicht weiter nach.  Die Brünette schüttelte den Kopf. „Nicht nötig, ich hab mich bisher immer zurecht gefunden.“, sie lächelte und als Michelle wegsah funkelte in ihren Augen ein paar Tränen auf die sie mit aller Kraft zurückhielt.

Ethan schob die Hände in die Hosentaschen als er die Treppe zum Hof herunter lief. Sein Gesicht verriet das er schlecht gelaunt war, was wohl auch daran lag das seine sogenannte Cousine nicht gerade freundlich zu ihm war. Da zu kam noch die gestrige Nacht die sie alle samt bis spät in den Morgen in der Cafeteria ausgehalten hatten. Völlig in Gedanken schlenderte er über den Campus auf das Schulgebäude zu als er durch ein Fenster Gabriel entdeckte der in einem Klassenraum unerlaubter Weise scheinbar etwas suchte. Dabei fiel ihm ein das Noah gestern nach ihm gefragt hatte und das er nicht mit dem Rest der Schülerschaft in der Cafeteria war. Nachdenklich ging Ethan ins Schulgebäude zu dem Raum wo Gabriel war, doch als er die Tür öffnete schoss dieser wie ein Pfeil an ihm vorbei weg durch den Flur nach draußen. Der ältere Schüler war so überrascht von dem schnellen verschwinden Gabriels, dass er wie angewurzelt im Türrahmen stand und ihm hinter her blickte.

„Suchen Sie etwas Mister Rozen?“, ein recht unfreundlich klingender Lehrer kam aus dem gegenüberliegenden Klassenraum und blickte Ethan mahnend an. „Mr. Kathso, ich suche nur meinen Vater und habe einen anderen Schüler gesehen. Ich wollte nur nach dem Rechten sehen.“, erklärte der junge Mann mit gezwungener Höflichkeit und entfernte sich rasch von dem unliebsamen Lehrer. Ethan verstand sowieso nicht warum sein Vater es nicht dultete, dass sich die Schüler während des Wochenendes im Schulgebäude aufhielten.

Außer Reichweite verlangsamte Ethan seine Schritte wieder und verlies das zweitgrößte Gebäude der Academy wieder. Das Internat war der ganze Stolz seines Vaters, das wusste Ethan nur zu gut. Seufzend lies er seinen Blick über das gesamte Anwesen schweifen. Insgesamt waren es fünf Gebäude in den unterschiedlichsten Größen, dennoch hatten alle denn selben, grauen Anstrich. Manchmal kam es Ethan so vor als strahle es die gleiche, herzliche Wärme aus wie ein Gefängnis.

Neben dem großen, eisernen Tor war die Turnhalle die oft auch für andere Zwecke entfremdet wurde. Daneben schließt direkt das größte Gebäude an: das Wohnhaus. Die Fenster standen alle samt in einem gleichmäßigen Abstand. Nur die Vorhänge hinter den Fenstern auf der rechten Haushälfte waren blau während die auf der Linken Seite alle rot waren. Das lag daran das die blauen die Jungezimmer kennzeichneten während die roten für die Mädchen standen. Ethan fand diese Art der Kennzeichnung ziemlich albern, aber darauf gab sein Vater wenig. Auf der gegenüberliegenden Seite, nach einem enorm großen Campus lag das Schulgebäude, dessen Fenster denen vom Wohnhaus von Form und Abstand glichen. Es hingen nur keine Vorhänge hinter der Glasfront.

Das neueste Gebäude der Academy hob sich von der Baurart der anderen ab. Die Cafeteria stand wie ein eigenartiger, Komplex schräg zum Schulhof hin da und auch das Grau an den Außenwänden wirkte frischer. Das kleinste Gebäude war die Wohnung seines Vaters, welche mit einem Gang direkt an das Wohnheim anschloss. Die sogenannte Wohnung des Rektors bestand aus lediglich drei kleinen Räumen und einem Badezimmer, das er heimlich mitbenutze da man wenigstens dort das Gefühl hatte nicht ständig angst zu haben die anderen Schüler würden einem einen Streich spielen.

„Hey Ethan.“, der Rektor kam mit einer großen Schneeschaufel bewaffnet auf seinen Sohn zu. „Räum bitte mal weiter. Ich hab noch etwas zu erledigen.“, erklärte er nüchtern und ging dann ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei. Samuel lief gerade Wegs ins Schulgebäude und schickte denn Lehrer, welcher vorhin Ethan belehrt hatte, nach draußen. Dieser fragte nicht weiter nach sondern ging einfach nur. Samuel kontrollierte die Klassenräume und schloss dann sämtliche Türen ab, ehe er noch einmal nach draußen blickte. Seine Augen schienen Ethan zu suchen, doch er entdeckte nur die achtlos weggeworfene Schneeschaufel im Schnee. Er schüttelte seufzend den Kopf und schloss dann die Türen.

Noah lief mit beiden Händen in den Hosentaschen von der Schule weg in Richtung statt. Dafür, das massenweise Schnee zu seinen Seiten lag trug er noch ein kurzes Shirt und eine lange Hose. Gelangweilt starrte er beim gehen auf den Boden vor sich und war auch sonst nicht sehr für das interessiert, was um ihn herum geschah. Das änderte sie jedoch schlagartig als er aus dem Augenwinkel seltsames unter dem Schnee wahrnahm. Er betrachtete die Stelle eine Weile ehe er sich dazu entschloss hinzugehen. Mit den Füßen schabte er etwas Schnee weg und die Schulter eines Mannes kam zum Vorschein. Seufzend kniete sich Noah hin und grub mehr von dem Schnee weg und der halb eingefrorene, lebelose Körper kam immer mehr zum Vorschein. Als der Jugendliche die aufgeschnittene Kehle entdeckte schüttelte er nur leicht genervt den Kopf. Dann stand er auf und zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer.

Faith stand wie am gestrigen Abend vor ihrem Fenster und blickte auf das Geschehen unterhalb. Sie hatte lediglich Ethan gesehen der ein paar Minuten lang fast regungslos da stand ehe er von seinem Vater gestört wurde. Samuel war im Schulgebäude verschwunden und Ethan hatte sich aus ihrem Blickwinkel entfernt. Neugierig beäugte sie jedes einzelne Fenster der Schule, um zu sehen was ihr Onkel tat. Es gab keinen offensichtlichen Grund sich allein dort einzuschließen. „Irgendwas interessantes?“, fragte Michelle murmelnd und blickte von ihrem Roman auf zu Faith. Diese schüttelte nur den Kopf und schwieg, weiter den Blick aus dem Fenster gerichtet. „Alles klar.“, murmelte die Blondine nur und las dann weiter.

Samuel lief die Treppen nach oben in den dritten und somit letzten Stock des Gebäudes. Er betrat das letzte Klassenzimmer und setzte sich dort an denn großen Schreibtisch aus Holz. Schweigend starrte er vor sich hin und plötzlich fuhren die Sonnenblenden von alleine nach unten. Regungslos starrte Sam weiter auf einen bestimmten Punkt an der Wand ehe ein eigenartiges Rauschen ertönte. „Ich weiß.“, murmelte der Mann und seine Miene verriet keinerlei Gefühlszustand. Seine Augen wirkten emotionslos. „ Sie wird unsere Gesellschaft nicht in Gefahr bringen. Auch Gabriel muss lernen sich zu beherrschen. Noah wird in Zukunft besser aufpassen um unnötiges Blut vergießen zu vermeiden.“ „Es war das letzte Mal.“, erklang eine dunkle, tiefe Männerstimme aus einem verzerrten Winkel des Raumes. „Ich verspreche es.“ „Wie die tausenden Male davor?“ „Zählen sie auf mein Blut. Wenn wieder jemand ums Leben kommt, bin ich der nächste der sich freiwillig opfert.“



Einen Moment lang war es nach den Worten von Samuel still ehe das Rauschen abbrach und der Rektor sich erhob.  Die Sonnenblenden fuhren wieder nach oben und die Sonne brach im selben Moment durch die Wolken und lies einige Strahlen in das Klassenzimmer fallen.

Dann wurde es schwarz...



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STORY  
 
Die Rozen Academy scheint auf dem ersten Blick ein gewöhnliches Internat zu sein, doch als die Nichte des Rektors auftaucht scheint immer mehr Tropfen der Wahrheit auf die Schüler zu fallen und Faith kann ihrem Schicksal weder entrinnen noch die anderen davor bewahren.
Irgendwo auf dieser Welt gibt es Geheimnisse die lieber unentdeckt bleiben sollten. Doch was willst du tun wenn du mitten hineingerätst?


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  Autor: Melanie
Since: 2009
Layout by: Melanie
Version: #3
Shows: Hayden Christensen

 
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